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Editionsplan
 

DARSTELLUNG DER EDITION DER PROTOKOLLE DES MINISTERRATES DER REGIERUNG FIGL I

Die Edition der Regierung Figl I (1946-1949) ist auf insgesamt zehn Bände angelegt. Die ersten beiden Bände sind in Arbeit. Die Edition orientiert sich dabei grundsätzlich an den editionstechnischen und methodischen Richtlinien der Editionen der Ministerratsprotokolle der Ersten Republik und der Kabinettsratsprotokolle der Provisorischen Regierung Renner.

Die wissenschaftlich kommentierte Gesamtedition der Protokolle des Ministerrates der Regierung Figl I wird grundlegendes Quellenmaterial zu den ersten Jahren der Zweiten Republik liefern. Probleme der Außen-, Innen- und Wirtschaftspolitik der Nachkriegszeit werden in zum Teil sehr offener Form von den Regierungsmitgliedern behandelt. Die Ministerratsprotokolle liefern damit wichtige Beiträge zur Erforschung des Wieder- und Neuaufbaues der staatlichen und politischen Organe der Zweiten Republik. Interessensgegensätze oder -übereinstimmungen zwischen den Mitgliedern der Regierung und der Diskussionsstand zu einzelnen Problemen können anhand der Protokolle in einem bis jetzt noch nie dagewesenen Ausmaß verfolgt werden, was nicht zuletzt dadurch an Bedeutung gewinnt, daß der Bestand für die allgemeine Benützung weiterhin gesperrt ist.

Die Edition der Ministerratsprotokolle der Regierung Figl bringt aber nicht nur neue Erkenntnisse über die schwierige Aufbauphase der Zweiten Republik, sondern eröffnet auch weitere Forschungsperspektiven. Die Aktenedition bedeutet nicht nur, daß die Quelle selbst für die wissenschaftliche Forschung erschlossen wird, sondern daß auch Hinweise auf vorhandene bzw. nicht mehr auffindbare Aktenbestände geliefert werden. Dies wird sowohl den Archiven als auch dem künftigen Benützer/Forscher umfangreiche Einzelsuchvorgänge ersparen.

Die Quellenedition erscheint um so wichtiger, da die österreichische Wirtschaftsordnung nach 1945 zunehmend zum Gegenstand der Forschung wird.

Das geplante Forschungsvorhaben bietet nicht zuletzt auch eine wesentliche und längst fällige Grundlage, um einen internationalen Vergleich der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ausgangssituation im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu ziehen.